Future Skills: Mitarbeitende wirklich mitnehmen
Foto während der Online-Veranstaltung.
„Wenn einmal die Erde verbrannt ist, ist es schwer, die Mitarbeitenden wieder einzuholen.“ Dieser Satz aus unserem zweiten Deep Dive in der Veranstaltungsreihe “Future Skills in der betrieblichen Weiterbildung im Mitteldeutschen Revier” bringt es auf den Punkt. Mit 14 interessierten Teilnehmenden aus der regionalen Weiterbildungslandschaft und drei Vertretende aus Unternehmen haben wir uns heute Nachmittag gefragt:
Wie lässt sich Akzeptanz von Mitarbeitenden und Führungskräften fördern? Wie können Ängste reduziert werden? Wie können Mitarbeitende mitgenommen und konkret einbezogen werden?
Nach wissenschaftlichen Impulsen zu Veränderungsprozessen, KI-Ängsten, Change Communication und anderen Ansätzen zur Umsetzung berichteten drei Unternehmen aus ihrem betrieblichen Alltag:
Patrick Päßler von Schaeffler zeigte, wie wichtig offene & direkte Kommunikation in Veränderungsprozessen ist, um relative Vorteile zu kommunizieren und auch skeptische Mitarbeitende mit Anreizen abzuholen.
Jan Humner von Magna International machte deutlich, dass digitale Prozesse (z. B. Kameras in der Oberflächenprüfung) nur funktionieren, wenn Feedback aufgenommen und ernst genommen wird: “Präsenz zeigen ist wichtig. Sich Feedback einholen und dann darauf zu reagieren, das zeigt Mitarbeitenden den Wert einer solchen Veränderung und gibt Sicherheit.”
Spannend war auch der Bericht von Skadi Berger von Wiewald GmbH zur Einführung der 4-Tage-Woche für alle Mitarbeitende mit vollem Lohnausgleich. Die Motivation hierfür war, junge Mitarbeitende zu gewinnen laut Aussage der Geschäftsführung: “Ich arbeite hier zwar in meinem Betrieb, aber auch ich habe ein Leben außerhalb der Arbeit.“ Ein wichtiger vorgegebener Eckpunkt war, dass das Modell in allen Betriebsteilen funktionieren muss. Am Ende wurde es dann nicht flächendeckend in der Verwaltung umgesetzt (wo dies theoretisch am einfachsten möglich war), sondern im Service-Technikteam. Ein zukunftsorientierter Schritt, um Mitarbeitende zu gewinnen.
Nadja Hemming , Franziska Hein-Pensel und Sebastian Schuhmann von unserem Team veranstalten die Reihe in Kooperation mit Nils Kanton und Sofia P. vom ACOD Automotive Cluster Ostdeutschland und Per Kropp und Stefan Theuer vom Institute for Employment Research of the German Federal Employment Agency (IAB).
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den offenen Austausch und freuen uns auf die nächste Präsenz-Veranstaltung der Reihe am 15. September.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMFTR) geförderte und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreute Projekt KMI erforscht KI-basierte Arbeitswelten der Zukunft.